Ist Tongkat Ali gefährlich? Wissenschaftliche Analyse

Heute möchte ich mit dir besprechen, ob Tongkat Ali gefährlich ist oder nicht. Ich beschäftige mich bereits seit knapp 10 Jahren beruflich mit Tongkat Ali, habe auch persönlich eine innige Verbindung zu dem Produkt und bin daher wahrscheinlich etwas voreingenommen.

Auf der anderen Seite wirst du jedoch wahrscheinlich in Europa niemanden finden, der sich intensiver mit dem Wurzelextrakt des Baumes Eurycoma longifolia beschäftigt hat.

Ich werde wissenschaftlich an die Fragestellung herantreten, unterschiedliche Argumente einbeziehen und etliche Studien auswerten, um die Frage zu klären.

Gespannt?

Dann lass uns direkt loslegen!

Wieso kommt die Frage auf, ob Tongkat Ali gefährlich ist?

Ist Tongkat Ali gefährlich - Zitat BVL

Tongkat Ali wird seit vielen hundert Jahren in Südostasien geschätzt und erfreut sich dort einer anhaltend hohen Popularität. In Deutschland ist es wahrscheinlich in den 2000er Jahren etwas bekannter geworden. Reisende brachten es mit, es gab jedoch keine direkten Bezugsquellen.

Da Tongkat Ali unter die Novel Food Verordnung der EU fällt, ist es grundsätzlich nicht als Lebensmittel zugelassen und darf nicht zum Zweck der Einnahme inverkehrgebracht werden. Händler sind daher dazu gezwungen, es als Räucherware, Tiernahrung, Potpourri oder Ähnliches anzubieten.

Damit geht einher, dass der Gesetzgeber vorschreibt, dass Warnhinweise angebracht werden müssen. Diese beziehen sich beispielsweise auf der versehentliche Verschlucken.

Das erweckt den Eindruck, dass Tongkat Ali gefährlich sei und sorgt für das Misstrauen der Kunden.

Um das Produkt als Räucherware & Co deklarieren zu können, darf es nicht den Eindruck erwecken, dass es konsumiert werden kann. Daher dürfen keine Dosierungsempfehlungen oder Einnahmeempfehlungen aufgedruckt werden, was ebenfalls beim kritischen Beobachter den Anschein eines gefährlichen Produktes erwecken kann.

Doch ob Tongkat Ali gefährlich ist oder nicht, entscheiden lediglich die Inhaltsstoffe und wie der Körper auf sie reagiert.

Immerhin gibt es tausende Pflanzen auf der Welt, die nicht als Lebensmittel zugelassen sind, dem Körper jedoch keinerlei Schaden zufügen und nicht selten sogar zur Herstellung von Medizin genutzt werden.

Worum handelt es sich bei Tongkat Ali?

Um bewerten zu können, ob und wann Tongkat Ali gefährlich ist, müssen wir zunächst einen Blick darauf werfen, was Tongkat Ali überhaupt ist.

Tongkat Ali ist ein Naturprodukt, welches seinen Ursprung meist in China, Malaysia oder Indonesien hat. Hier wächst ein Baum, der den Namen Eurycoma longifolia trägt und eher unscheinbar ist.

Besonders interessant ist nicht der Baum an sich, sondern seine Wurzeln.

Während das Holz des Baumes gerne für den Bau von Hütten genutzt wurde, begann man irgendwann auch eine Verwertung für die starken Wurzeln zu suchen. Man schnitt sie in dünne Scheiben und kochte einen Tee daraus.

Da die Wurzeln allerdings nicht besonders haltbar und somit für einen weiten Transportweg ungeeignet sind, suchte man nach Möglichkeiten sie schonend zu konservieren.

Es gibt viele Konservierungswege und sie alle haben gemein, dass möglichst viel Feuchtigkeit entzogen werden muss. 

Die Wurzel der Eurycoma longifolia wird heutzutage in der Regel in einem Sprühtrocknungsverfahren getrocknet und zu einem Pulver oder Extrakt verarbeitet. Dieses nennt man Tongkat Ali und es ist weltweit sehr beliebt.

Bei dem Produkt handelt es sich also lediglich um die getrocknete Wurzel eines Baumes.

Klingt das erstmal, als sei Tongkat Ali gefährlich?

Wann kann Tongkat Ali gefährlich sein?

Gefährliches Tongkat Ali fällt im Labor auf

Unter gewissen Voraussetzungen kann Tongkat Ali gefährlich sein. Daher ist es wichtig, dass du dich mit dem Thema beschäftigst und deine Sinne einschaltest.

Jedem von uns ist klar, dass beispielsweise ein Apfel nicht grundlegend gefährlich ist. Ist er jedoch verschimmelt, gehört er in den Abfall. Ähnlich verhält es sich auch bei Tongkat Ali.

Gestrecktes Tongkat Ali

Ist Tongkat Ali gestreckt, solltest du vorsichtig werden. Bei Tongkat Ali handelt es sich um einen ausgesprochen kostspieligen Extrakt. Viele Händler versuchen die Herstellungskosten zu reduzieren, indem sie zu gestrecktem Tongkat Ali greifen.

Je nach Streckmittel kann die Ware schnell verderben, Feuchtigkeit anziehen oder für starke Übelkeit sorgen.

Ich rate daher dazu, stets darauf zu achten, dass ausschließlich reiner Tongkat Ali Extrakt gekauft wird. 

Gemischte Extrakte

Einige Hersteller nutzen Tongkat Ali in Kombination mit anderen Extrakten, um neue Produkte herstellen zu können. Sie werden dann also Testo-Booster oder Libido-Wunder vermarktet. Wenn viele verschiedene Wirkstoffe aufeinander treffen, kann es jedoch zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen, die kaum ein Hersteller im Vorfeld prüfen lässt. Tongkat Ali kann also gefährlich sein, wenn es mit weiteren Extrakten gemischt wird.

Überdosierung

Bekanntlich macht die Dosis das Gift. Eine Prise Salz auf dem Essen ist kein Problem. Isst man jedoch zu viel Salz, wird es schnell gefährlich und der Körper dehydriert.

Die Herausforderung ist, dass Händler und Hersteller keine Dosierungsempfehlung für Tongkat Ali aussprechen dürfen und auch ich muss mich an diese Vorgabe halten.

Daher kommt es häufig dazu, dass Kunden eine Dosierung wählen, die über das Ziel hinausschießt. Greift man zu dem Räucherwerk, sollte man sich zunächst vorsichtig herantasten und auf den eigenen Körper hören.

Verunreinigungen

Tongkat Ali wird in der Regel in der dritten Welt produziert. Die dortigen Hygienevorschriften sind nicht so streng wie in Deutschland und werden auch nur unregelmäßig kontrolliert. Hier kann es zu Verunreinigungen kommen. Um dem zu entgehen ist es wichtig, dass Händler nur bei vertrauenswürdigen Herstellern einkaufen und die angelieferten Chargen auf Verunreinigungen überprüfen lassen.

Auch wenn in der Literatur meist von enthaltenen Schwermetallen die Rede ist, habe ich noch nie eine Probe gesehen, die hier auffällig gewesen wäre.

Schimmelpilze

Tongkat Ali kann gefährlich sein, wenn sich im Extrakt Schimmelpilze befinden. Diese entstehen meist dann, wenn die enthaltene Restfeuchtigkeit zu hoch ist und die Ware nicht dauerhaft uv-geschützt gelagert wird. Auch ein Überschreiten der Haltbarkeit kann zu Problemen führen.

Wir achten daher streng darauf, dass der Hersteller die Ware bereits uv-geschützt auf die Reise schickt.

Darauf musst du achten, wenn du Tongkat Ali kaufst

Auch wenn die Tongkat Ali Herstellung in vielen Orten der Welt bereits seit hunderten Jahren erfolgt, entspricht unser Verständnis von Qualität nicht immer den dortigen Verhältnissen.

Die Herkunft

Viele Hersteller rühmen sich damit, dass sie Tongkat Ali aus Malaysia vertreiben. Bei diesem Versprechen muss ich jedoch mit den Augen rollen.

Zwar ist Tongkat Ali auch unter dem Namen “Malaysischer Ginseng” bekannt, allerdings wird dort kein hochwertiges Produkt hergestellt. Die Ernte der Bäume ist dort verboten, was dazu führt, dass sie illegal gefällt und weiterverarbeitet werden.

Meist werden sie mit Macheten gefällt. Die Wurzeln werden ausgegraben, mitgenommen und in der Sonne auf einem Wellblechdach getrocknet.

Das heute hochwertigste Produkt wird in China hergestellt. Dort gibt es eine intakte Industrie, die sehr gutes Tongkat Ali herstellt und unter hygienischen Bedingungen untersucht und verpackt.

Vor allem die Trocknung und Herstellung des Extraktes ist hier professionell. Das liegt vor allem daran, dass die Hersteller regelmäßig kontrolliert werden und die notwendigen Maschinen für die anfallenden Arbeiten besitzen. Hier wurde vor einigen Jahren massiv investiert und diese Investition zahlt sich nun aus.

Reines Tongkat Ali

Achte beim Kauf stets darauf, dass du reines Tongkat Ali bestellst. Ich rate dir grundlegend von gemischten Extrakten ab. Meist sind sie deutlich teurer und können ungewollte Kreuzreaktionen bewirken, die du nicht wünschst.

Die Haltbarkeit

Wie lange Tongkat Ali haltbar ist, hängt vor allem von der Restfeuchtigkeit ab. Je trockener, desto haltbarer.

Die geringste Restfeuchtigkeit hast du bei Tongkat Ali 200:1. Diese Bezeichnung sagt aus, dass aus 200 kg Tongkat Ali Wurzeln 1 kg Tongkat Ali Extrakt hergestellt wurde. Dieser Extrakt ist etwa 24 Monate haltbar. Je frischer er ist, desto besser.

Eine gute Verpackung

Die Verpackung von Tongkat Ali sollte den Extrakt stets vor UV-Licht schützen und luftdicht sein. Gute Verpackungen kosten viel Geld und viele Hersteller sparen hier. Einfache Kunststoffverpackungen mit Drehverschluss sind nicht zu empfehlen.

Ungeöffnet

Das Tongkat Ali sollte stets aus einer zuvor ungeöffneten Verpackung entnommen werden. Ist die Verpackung beschädigt oder absichtlich geöffnet worden, solltest du vorsichtig werden. Es ist nicht mehr zu prüfen, ob dem Tongkat Ali etwas beigesetzt wurde, oder ob Feuchtigkeit eingedrungen ist.

Fazit: Ist Tongkat Ali gefährlich?

Grundlegend ist Tongkat Ali meiner Ansicht nach nicht gefährlich. Es ist weltweit verbreitet und wird gerne und oft angewandt. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Tongkat Ali nicht gefährlich ist und auch die Lebenserfahrung zeigt, dass man sich keine Sorgen mache muss.

Eine gewisse Gefahr liegt jedoch in der aktuellen Gesetzeslage. Sie treibt Hersteller und Händler in eine rechtliche Grauzone, worunter letztendlich die Käufer leiden. Daher ist es aktuell leider unumgänglich, dass man als Interessent etwas Recherche betreibt, bei einem seriösen Händler kauft und die eigenen Sinne einsetzt, um die Qualität von Tongkat Ali beurteilen zu können.